Zwei aus dem Märchenreich Zurück zur Übersicht Zwiegespräche

Die zwei Zwerge darstellenden Hauptpersonen erzählen so einiges aus ihrem Reich der Märchenwelt. So manches brave, biedere Märchen wird grausam entstellt und mit scharfen Pointen in ein Lachsalven auslösendes Erlebnis verwandelt. Genau richtig für jede Kappensitzung.

Sprachversion: Hochdeutsch (Plattdeutsche Version)
Typ: Zwiegespräch mit Gesang
Personen Anzahl: 2
Dauer: ca. 20 Min.
Jahr: 1996
Autoren: Einer meiner eigenen Vorträge  Anette Schulz, Michael Thees
Besonderheiten: 3 Gesangseinlagen
Requisiten: Ein Zwerg hat einen Handspiegel und zwei Plastikbecher in der Tasche
Hochdeutsche Version downloaden: Word97-Version / Text-Version


 
M:
Jetzt stehe ich hier und soll irgend etwas über Märchen erzählen. Eigentlich ja kein Problem, weil meine Mutter hat mir früher schon immer die Grimm's Märchen gelesen.

A:
Komisch, meine mir immer nur die Leviten. -- Aber heute bekommt man doch sowieso keine Märchen mehr zu sehen.

M:
Von wegen. Die kannst du doch jeden Tag sehen. Da kommt doch immer im Fernsehen der Wetterbericht mit den neusten Schauermärchen. --- Also an Rotkäppchen kann ich mich noch sehr gut erinnern.

A:
Also dann. Dann geben wir das mal jetzt zum Besten.


Rotkäppchen-Song   (zum Song)


M:
Ja, ja, so war das. Die Märchen, die wir früher erzählt bekommen haben, sind doch alle erstunken und erlogen. Z.B. fängt da so ein Märchen folgendermassen an: Es war einmal ein König, der hatte sieben Söhne und eine Tochter. Und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende. --- So ein Unsinn. In Wirklichkeit war das total anders, und zwar so: Es war einmal ein König, der hatte sieben Söhne und eine Tochter. Aber eines schönen Tages ist ihm dann die Königin dahinter gekommen.

A:
Und dann das mit dem Froschkönig. Durch einen Kuss wird der erlöst und verwandelt sich in einen Prinzen. Ha, stell dir mal vor du wärst der Froschkönig. - Na du armes Schwein. Bei deinem Mundgeruch würde dich doch nie jemand erlösen. --- Genau so blöd ist das bei Schneewittchen mit dem Zauberspiegel. Als wenn daran jemand glauben würde.

M:
Moment, sag' nichts gegen den Zauberspiegel, den gibt' wirklich. Ich habe ihn zufällig sogar dabei. Und der sagt auch wirklich die Wahrheit. (Nimmt Spiegel aus der Tasche)

A:
Boa, klasse. Lass mich mal ausprobieren.

Das Gespräch M:
Na gut, dann guck mal genau hinein und frag' ihn irgend etwas, was du wissen willst.

A:
Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land.

M:
(Mimt den Spiegel) Wenn Schönheit den Wert bestimmt, mein Schatz. Dann kriegst du nie den Spitzenplatz.

A:
So eine Frechheit. Das stimmt nie im Leben, was das Ding erzählt. Los, mach du mal.

M:
Na gut dann. Halte du den Spiegel. (A nimmt den Spiegel) Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der Schönste im ganzen Land.

A:
(Mimt den Spiegel) Für Gestalt und Größe stimmt deine Masse, doch hat ein Rindvieh einfach mehr Klasse.

M:
Der muss irgendwie kaputt sein. Es ist wirklich an jedem Märchen ein Haken. -- Wie war das noch mit Aschenputtel und ihrem Prinzen? In Wirklichkeit ist das aber nicht möglich, dass so ein armes Mädchen einen so reichen Prinzen bekommt.

A:
Dann erzähl mal wie das wirklich war.

M:
Dann schnapp dir deine Laute, und ich werde es in einem Minnegesang verkünden.


Aschenputtel-Song   (zum Song)


M:
Meine Herren, zum Glück war jetzt das Publikum dabei, als du jetzt gesungen hast.

A:
Was meinst du denn damit?

M:
Na, das sind alles meine Zeugen, die beschwören können, dass ich dich nicht verdroschen habe. Aber ich sage dir, die wollen uns mit ihren Märchen nur für dumm verkaufen. Nimm mal die Rapunzel. Kein Mensch hat so lange Haare, dass ein Kerl samt 50 Kilo Rüstung daran hochklettern könnte.

A:
Wieso denn das. Vielleicht war sie gerade im Gard Haarstudio und hat eine Packung drauf bekommen.

M:
So ein Unsinn. Soll ich Euch mal erzählen, wie das wirklich war, mit dem Rapunzel? --- Ich brauche dafür aber zuerst mal ein wenig Hilfe aus dem Publikum. Ich weiss ja, dass es nahezu unmöglich ist, aber ich brauche eine hübsche und jungfräuliche Dame aus dem Publikum um Rapunzel zu spielen.


{Wenn sich jemand meldet}

M:
Ich sagte hübsch und jungfräulich.

A:
Dann nimm doch mich.

M:
Grade du, bei deinen fettigen Fransen hätte doch kein Prinz eine Chance hochzukommen. Und sollte er es doch schaffen, dann stürzt er spätestens wenn er dein Gesicht zu sehen bekommt, rückwärts wieder herunter. - Dann könnte ja noch eher ich die Rapunzel spielen.


{Wenn sich keiner meldet}

A:
Hier bin ich.

M:
Ich sagte hübsch und jungfräulich. - Und ausserdem hätte bei deinen fettigen Fransen kein Prinz eine Chance hochzukommen. Und sollte er es doch schaffen, dann stürzt er spätestens wenn er dein Gesicht zu sehen bekommt, rückwärts wieder herunter. - Dann könnte ja noch eher ich die Rapunzel spielen.


A:
Du und Rapunzel spielen? Hahaha, mit deinen Schuppen auf dem Kopf bekommst du höchstens die Rolle der Frau Holle. Lass mich es doch spielen.

M:
Na gut, was solls. In der Not frisst der Teufel Fliegen. Denkt euch einfach den Speck an den Hüften und das Gesicht weg, und schon haben wir ein Rapunzel. --- So, und dann brauchen wir noch den edlen, wagemutigen, jungen und wunderhübschen Prinzen. --- Mich!

Das Gespräch A:
Haha, du und wunderhübsch.

M:
Ruhe. Ich erzähle das Märchen, also bin ich auch der Prinz. Schluss und aus. Zuletzt brauchen wir jetzt nur noch ein edles Ross. - (Bemustert Anette von oben bis unten) Schade, dass du schon die Rapunzel spielst. Na ja, nehmen wir einfach diese beiden Becher. --- So, und so ging es in Wahrheit zu, bei Rapunzel. (Macht Galopp Geräusch mit den Bechern)
Der edle, wagemutige, junge und wunderhübsche Prinz ritt auf seinem Ross so durch die Gegend. Und als er dort so rumritt, kam er an einem riesigen hohen Turm vorbei. Ganz oben im Fenster sah er Rapunzel. Er ist natürlich gleich abgestiegen von seinem edlen Ross und dann hat er Rapuzel zugerufen: Rapunzel, Rapunzel, so laß dein Haar hernieder.

A:
Geliebter Prinz was soll ich tun? Es ist zu kurz, was machst du nun?

M:
Dann reit ich eben wieder. --- So und nicht anders ist es geschehen.

A:
Also, dass du mich nicht als Rapunzel akzeptierst vergesse ich dir nie.

M:
Ach komm. Mach doch kein solches Gesicht.

A:
Wenn ich Gesichter machen könnte, hättest du längstens ein anderes von mir bekommen.

M:
Das war doch überhaupt nicht so gemeint. Natürlich bist du die perfekte Rapunzel. Aber noch lieber wärst du mir als Dornröschen.

A:
Das passt ja perfekt. Immer wenn ich dich sehe, werde ich sofort müde und könnte auf der Stelle einschlafen.

M:
Haha, dann könntest du aber auch 100 Jahre warten, bis ich dich wieder wachküsse.

A:
Von Dornröschen kannst du ja auch nur die Hälfte glauben. Manche Märchen sind aber auch total unrealistisch. In dem einen Märchen hat doch so ein Sultan mit seinem dressierten Pudel Schach gespielt. Als ob so ein Pudel Schach spielen könnte.

M:
Warum? Das ist doch noch ziemlich wirklichkeitsnah. Wie oft hab ich schon mit einem Kater Skat geklopft.

A:
So, ich denke jetzt machen wir mal den Abschluß.

M:
Klar, schnapp dir die Gitarre und dann lassen wir die Puppen tanzen.


Schluss-Song   (zum Song)


Ausmarsch


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