Käthchen und Eulalia Zurück zur Übersicht Zwiegespräche

Zwei schrullig angezogene Klatsch-Weiber erzählen sich gegenseitig die lustigsten Neuigkeiten.

Sprachversion: Nur Hochdeutsch
Typ: Zwiegespräch
Personen Anzahl: 2
Dauer: ca. ?? Min.
Jahr: 2002
Autor: Katrin Volk
Besonderheiten:  
Requisiten:  
Hochdeutsche Version downloaden: Word97-Version / Text-Version


 
E:
Käthchen, sieh mal, die vielen netten Leute! Das wäre ja mal was, wenn wir daheim von unseren Männern auch mal so herzlich empfangen würden!

K:
Ja Eulalia, hier weiß man wenigstens, dass man willkommen ist! Mein Mann behandelt mich ja immer so schlecht. Neulich erst hab ich mich bei ihm beschwert. Ich hab ihm gesagt:" Schon seit zwei Jahren muss ich immer mit dem selben Kleid ausgehen!" Da gibt er mir doch frech zur Antwort: "Gleiches Recht für alle; ich muss schon seit zwanzig Jahren immer mit der selben Frau ausgehen!!"

E:
Käthchen, mach dir nix draus. Meiner hat mich sogar schon vor unserer Hochzeit belogen! Er hat mir erzählt, er wär von Beruf Tischler und ich dachte, er meint Bau- und Möbeltischler.

K:
Und was war er?

E:
Stammtischler!

K:
Sag mal, dein Hut, den du da auf hast, gefällt mir ja so gut!

E:
Ja, das ist ein Pariser Modell. "Vorletzter Schrei"!

K:
Für was denn vorletzter Schrei?

E:
Ei, den letzten Schrei hat mein Mann ausgestoßen, wie er den Preis gehört hat!
Aber du bist ja auch ganz schick. Was hast du denn da für eine schöne Brosche an?

K:
Die hab ich von einem amerikanischen Millionär.

E:
So! Wie heißt der denn?

K:
Ei, Woolworth!
Man hat mir erzählt, deine Nichte Lisbeth hätte jetzt einen richtigen Freund!

E:
Ja, ja. Ganz platonisch.

K:
Soso, platonisch. Was heißt denn das?

E:
Na das heißt, dass die kein Geld dafür nimmt!

K:
Da siehst du mal wieder die Jugend von heute! Stell dir vor: Letzte Woche war ich mal wieder beim Krechel, da kam so ein kleines Mädchen und will eine Schokoladenpuppe kaufen. Fragt die Verkäuferin: "Willst du lieber einen Schokoladenjungen oder ein -mädchen?" Da sagt die Kleine:"Dann gib mir lieber einen Jungen, da ist mehr dran!"

E:
Apropos Jugend von heute. Da hab ich auch letzt was erlebt!

K:
Ja was denn?

E:
Da haben doch drei Jungs sich gestritten und angegeben wie ein Sack Flöhe!

K:
Ei, worüber denn?

E:
Also der erste hat gesagt: "Mein Onkel, der ist hier in Emmelshausen der Karnevalspastor. Wenn den die Leute sehen, sagen die immer "Guten Tag, Merkwürden!"

K:
Und der zweite?

E:
Der hat dann gemeint sein Onkel wär sogar Bischof, und die Leut´ sagen zu dem immer "Euer Eminenz."

K:
Und was hat dann der dritte Junge gesagt?

E:
Pass auf. Der dritte schwellt die Brust und sagt ganz lässig: "Pah, MEIN Onkel wiegt 200kg, wenn der auf die Straße geht rufen die Leut´ nur Allmächtiger!"

K:
Nee, nee, nee, kein Respekt mehr. Zu unserer Zeit hätt es das nicht gegeben!

E:
Hast du schon gehört, letzte Woche hat sich hier in Emmelshausen beinahe ein Wunder ereignet!

K:
Ei, was ist denn passiert?

E:
Ja, also da ist doch der Diakon Möller nach der Frühmesse aus der Kirche gekommen und hat gerufen: "Ich kann wieder laufen! Ich kann wieder laufen!" Da hab ich ihn gefragt, ob er denn was an den Beinen gehabt hätte, wodrauf der meint: "Nein, mir haben sie mein Auto geklaut!"

K:
Letztens war doch auch die Rede davon, dass ihr wegen euerm großen Auto die Garage verlängern lassen müsstet. Tut sich in der Richtung nichts mehr?

E:
Nein, Käthchen, seit meiner ersten Probefahrt hat sich das erübrigt. Der Wagen passt jetzt genau rein.
Aber ihr sollt ja ein sehr sparsames Auto haben, hab ich gehört.

K:
Ja, das stimmt, liebe Eulalia. Unser Wagen fährt praktisch für nichts. Ich brauche nur zu tanken und nachher sofort Gas zu geben!

E:
Sag mal, hat dein Mann eigentlich die Stelle bei der Gräfin angenommen?

K:
Leider nicht.

E:
Wieso denn nicht?

K:
Zuerst sollte er seine Finger zeigen, die waren in Ordnung.

E:
Ja, und weiter?

K:
Die Füße waren auch in Ordnung.

E:
Und dann?

K:
Naja, als sie sagte, er solle mal seine Referenzen rausholen, muss er wohl was falsch gemacht haben...
Jedenfalls meint der jetzt, er wär mir eine große Hilfe im Haushalt.

E:
Ach was?

K:
Ja, er hebt immer schön die Beine an, damit ich drunter durchsaugen kann.

E:
Ja, und warum hast du gestern so mit deinem Sohn geschimpft?

K:
Der Kerl hat den Hühnerstall aufgemacht und jetzt sind alle Hühner weg!

E:
Mach dir darum doch keine Gedanken; die Hühner gehen abends doch immer in den eigenen Stall zurück.

K:
Ich weiß, das ist ja das Schlimme!

E:
Jaja, Männer sind doch alle gleich.

K:
Wem sagst du das?

E:
Ist dir eigentlich bekannt, dass die heiligen drei Könige die ersten Gewerkschaftsfunktionäre waren?

K:
Wieso denn das?

E:
In der Bibel steht: Sie legten die Arbeit nieder, zogen schöne Gewänder an und gingen auf Reisen.

K:
Ja, das Kapitel über die Bundeswehr hört sich so ähnlich an.

E:
Wie, die Bundeswehr steht in der Bibel?

K:
Aber ja: Und sie hüllten sich in seltsame Gewänder und irrten ziellos umher.

E:
Ja, ja, seltsame Gewänder. Wie die Mode von heute. Vor Weihnachten wollte ich meinem Walter noch Unterhosen kaufen. Da gibt's ja die tollsten Muster! Veilchen, Schlüsselblumen, Margariten und all so ein Zeug. Also bin ich zur Verkäuferin un sag zu der: "Fräulein, die sind mir alle zu munter. Habt ihr keine mit Hängegeranien?"

K:
Ja, habt ihr denn auch Smog im Schlafzimmer?

E:
Wie meinst du das denn jetzt schon wieder?

K:
Na, dicke Luft und kein Verkehr!
Die Amanda hat übrigens Drillinge bekommen.

E:
Oh Gott, liegt das bei denen in der Familie?

K:
Weiß ich nicht, aber das ist doch mal ´ne Leistung! Ich hab nämlich gelesen, laut Statistik gibt´s nur alle 2995 mal Drillinge.

E:
Und jetzt verrat du mir mal, wann die ihre ganze Hausarbeit geschafft hat!

K:
Jaja, die reinste Hexerei. Da fällt mir ein, ich hab letztens im Zirkus einen super Zauberer gesehen.

E:
Ach hör auf. Ist ja doch alles Schwindel!

K:
Sag das nicht! Der Mann ließ sich aus dem Publikum drei 10- Euro- Scheine reichen. Ich gab ihm einen Falschen- und kriegte einen ganz Echten dafür!

E:
Sag bloß! Aber jetzt mal was ganz anderes. Ich bin letztens mit der Eisenbahn nach Kaiserslautern gefahren und habe meine Schwester besucht. Ich sag dir, da sind die Leute aber freundlich!

K:
So!

E:
Ja, stell dir vor, du gehst ein bisschen auf der Hauptstraße spazieren,... auf einmal hält so ein schickes Auto neben dir, so ein Amikorporal lädt dich zum Mitfahren ein; führt dich zum Abendessen und später sogar in seine elegante Pension und so weiter und so weiter...

K:
Ach, und das hast du selbst erlebt?

E:
Nee, ich nicht. Meine Schwester!
Aber wie ich auf dem Weg hierher war, hat mich ein junger Mann angelächelt, das wird doch wohl kein Mädchenhändler gewesen sein?

K:
Ach Eulalia; Mädchenhändler! Das wird eher ein Antiquitätenhändler gewesen sein! Aber wie Ich hierher kam, sagt hier vorm ZaP ein junger Mann "Fräulein" zu mir. Denk mal FRÄULEIN!...

E:
Ja du lieber Himmel, wer denkt denn auch, dass dich einer geheiratet hat!? Aber meine Tochter, die heiratet nächste Woche einen Gerichtsvollzieher!

K:
Sag bloß, ma ju, das ist ja wohl auch das einzige was bei euch noch zu holen ist.

E:
Was hast du denn da eigentlich für eine Beule?

K:
Gestern bin ich aus unserer Tür rausgekommen, schlägt mir einer auf den Kopf und sagt: "Beim Gongschlag ist es 1 Uhr!"

E:
Was hattest du ein Glück, dass es nicht 12 war!

K:
Jedenfalls war ich deshalb beim Doktor. Das ist ja auch nicht mehr wie früher. Wie man 20 war, musst man sich immer ganz ausziehen, bei 35 nur noch oben frei und jetzt... muss man nur noch die Zung zeigen!

K:
Wart ihr eigentlich letztes Jahr im Urlaub?

E:
Oh ja, wir waren mit einer Reisegruppe in Rom!

K:
Ach, wart ihr denn auch bei der sixtinischen Kapelle?

E:
Also für Musik zu hören hatten wir echt keine Zeit! Und wo wart ihr?

K:
Wir waren in den Alpen.

E:
Ach. Hat dir dein Mann auch den Watzmann gezeigt?

K:
Ähm... ja... direkt hinter Frankfurt...

E:
Also wir hatten ja ein richtig tolles Hotel. Denk mal, die waren so vornehm, da sollte man sich in ein Gästebuch eintragen. In dem haben ganz viele bekannte Leute gestanden, z.B. Gerhard Schröder, M.d.B. Ich hab den jungen Mann an der Rezeption gefragt, was das heißt, sagt der "Mitglied des Bundestags". Da hab ich mich natürlich direkt drunter geschrieben: Eulalia Hühnerbein, M.d.O.

K:
M.d.O?

E:
Mitglied der Ortskrankenkasse!

K:
Ach, mein Bruder, der macht mir ja solche Sorgen!

E:
Ach Gott, was ist denn passiert?

K:
Der ist grade mit seinem Segelboot im Mittelmeer unterwegs. Gestern kam eine Karte:"Ich liege an Deck in der Sonne und habe Zypern im Rücken!"

E:
Ja und?

K:
Ja, jetzt können wir nur hoffen, das er diese Zypern wieder loskriegt und bald wieder gesund ist!

E:
Dieses Jahr sind ja auch schon wieder Wahlen. Was wählst denn du?

K:
Keine Ahnung, die Politiker sind ja eh alle gleich. Vor der Wahl tun sie verheißen...

E:
Während der Wahl entgleisen...

K:
Und nach der Wahl auf die Versprechungen schei...nbar nicht mehr reagieren.

E:
Ach je, Käthchen, kannst du mir sagen, wo das alles noch hinführt?

K:
Keine Ahnung, Eulalia.

E:
Na dann sind wir uns ja einig.



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