Ein Engel bei der Kolpingfamilie Zurück zur Übersicht Solo-Vorträge

Ein Engel, der aus Bayern verbannt wurde, kommt zur Kolpingfamilie Wattenscheid und sucht einen neuen Menschen, den er beschützen kann. Dabei macht er so manche geistliche Pointe.

Sprachversion: Nur Hochdeutsch
Typ: Solo-Vortrag
Personen Anzahl: 1
Dauer: ca. 10 Min.
Jahr: 2007
Autoren: Petra Hohrath
Besonderheiten:  
Requisiten:  
Hochdeutsche Version downloaden: Word97-Version / Text-Version


 
Hallo, ja was schautīs ihr denn so deppert, ja, ich bin ein Engel.
Genauer ein Schutzengel aus Bayern.
Die haben mich nicht mehr haben wollen;
War denen nicht konservativ genug.
Jetzt haben sie mich hier in das Provinznest Wattenscheid beordert.
Eine Person haben sie mir noch nicht zugeteilt, die soll ich mir hier gefälligst selbst aussuchen.
Soll mich auch erst einmal bewähren und die Umgebung der Propsteikirche in Wattenscheid bewachen.

In Bayern war ich fast so weit eine Person zu bekommen. Hatte den Herrn Ratzinger genauer in Auge gefasst. Aber da war mein Kollege der Benedikt etwas schneller. Wenn ich daran denke, was der jetzt für ein ruhiges Dasein fristet. Das der Herr Ratzinger einmal Papst wird, hätte ich mir nicht träumen lassen.

Hier in Wattenscheid hab ich mir auch erst einmal den Klerus vorgenommen.
Zunächst einmal den neuen Propst. Hat ja jetzt eine gute Resonanz bei den Kirchenbesuchern. Aber am Anfang. Des war sehr schwer für ihn. Das Wattenscheider Publikum ist sehr kritisch. Die haben ihn ja ganz schön hart rangenommen.
Bei seinem ersten Gottesdienst in der Propsteikirche ging der Herr Propst ans Mikrofon, hat mit dem Finger daran geklopft, den angeschaut und gesagt: "Ich glaube mit dem Mikrofon stimmt was nicht." Antwort der Gemeinde:"Und mit deinem Geiste."

Genauso hatīs ja auch der neue Kaplan erfahren, aber der war da ganz schön schlagfertig. Da kommt doch ein Geschäftsmann aus Wattenscheid, den Namen möchte ich jetzt hier nicht nennen, zu ihm und fragt ihn: "Glauben Sie, dass ich in den Himmel komme, wenn ich der Kirche 25.000,- € stifte?"
Antwort: " Das weiß ich nicht so genau, aber Sie können es ja mal ausprobieren."

Aber den Kaplan kenne ich ja schon etwas länger. Bei seiner ersten Messe als Priester hatten die in der Kirche so eine Kanzel. Wissens soīn Ding, von dem aus der Pfarrer seine Gemeinde noch von oben herab ins Gebet nimmt. Da war er aber ganz nervös, denn er hat die ganze Zeit an soīnem kleinen Knöpfel in der Kanzel rumgespielt. Er war der Meinung, dass seine Predigt sehr gut war, weil die Gemeinde hat ganz gebannt zu ihm hochgeschaut.
Nach dem Gottesdienst kommt der Diakon auf ihn zu und sagt zu ihm: "Sie waren aber ganz schön nervös was?" Da fragt der Herr Kaplan ihn: "Warum? Woher wollenīs denn dies wissen?" "Na ja während der gesamten Predigt hat sich das Kreuz an der Kanzel gedreht wie ein Propeller."

Ja und dann gibt's ja hier auch noch die Kolpingfamilie. Das ist der chaotischste Haufen überhaupt. Die haben jetzt sogar Garderobenhaken in ihrem Saal angebracht und darüber steht ein Schild: Nur für Vorstandsmitglieder. Mittlerweile klebt ein Zettel darüber: Auch Jacken können hier aufgehängt werden.

Na, und die haben eine Seniorengruppe, eine Frauengruppe, eine junge Familiengruppe, eine Männergruppe, eine allgemeine Gruppe, eine Handarbeitsgruppe ich glaub, da ist auch noch eine große Spielschargruppe dabei und neuerdings auch eine Emanzipationsgruppe. Na ja, und in der Gruppe erzählt dann jede Frau von ihren Erfahrungen. Wörtlich eine der netten Damen: "Ich habe das Bügeleisen aus der Hand gelegt und einfach nicht mehr gebügelt. Da habe ich einen Tag abgewartet und geschaut, nichts passiert. Dann habe ich den zweiten Tag abgewartet und geschaut, nichts passiert. Dann habe ich den dritten Tag abgewartet und geschaut und siehe da, der mein Göttergatte hat das Bügeleisen genommen und angefangen zu bügeln. "Und ich," sagte da die nächste, "habe einfach nicht mehr geputzt. Da hab ich einen Tag abgewartet und geschaut, nichts passiert. Dann habe ich den zweiten Tag abgewartet und geschaut, nichts passiert. Dann habe ich den dritten Tag abgewartet und geschaut und siehe da, mein Alten hat einen Putzlappen genommen und angefangen zu putzen. die dritte meinte dann auch ihren Beitrag dazu abzugeben und sagte: "Ich habe nicht mehr gekocht. Da hab ich den ersten Tag abgewartet und geschaut, nichts. Dann habe ich den zweiten Tag abgewartet und geschaut, nichts. Dann hab ich den dritten Tag abgewartet und geschaut, und siehe da, ich konnte das linke Auge wieder ein ganz klein wenig öffnen.

Hab mir dann mal ein altes Ehepaar ausgesucht zum Beschützen. Da fragt doch der Alte seine Frau , ob sie nicht mal wieder so können wie früher. Hab zwar etwas gebraucht um zu kapieren was er damit gemeint hat, aber die Art wie er es gesagt und dabei getan hat,war unmissverständlich. "Klar," sagt da seine Oide. Da sagt er wieder: "Ja, aber Schatzi, Du musst diesmal oben auf mir sitzen. Ich kann das sonst nicht mehr so wie früher." "Auch kein Problem" sagt da sein Schatzi. Morgens hat er sie dann gefragt: "Sag mal Schatzi, hast Du noch lang gesessen?"

Na und in die Zweisamkeit wollte ich mich dann nicht reindrängeln und bin dann wieder in die Propsteikirche gegangen um mich wieder dem Klerus zuzuwenden. Und siehe da, der Herr Prälat hatte gerade Beichtdienst. Jedenfalls saß er die ganze Zeit abwartend in dem Beichtstuhl. Da torkelt ein Betrunkener in die Propsteikirche und setzt sich auf die andere Seite in den Beichtstuhl und sagt nix. Der Herr Prälat hat wohl gedacht, dass sich die Person noch ein wenig sammeln will und hat auch nix gesagt. Nach einiger Zeit wurde es ihm wohl ein wenig mulmig und er hat vorsichtig an die Trennwand geklopft. Da sagt doch der Typ: "Brauchst gar nicht zu klopfen, hier ist auch kein Papier." Das Gesicht des Herrn Prälaten hättet ich da mal sehen sollen.

Das sah genau so sprachlos aus wie das Gesicht des Zeitungsredakteurs bei einem Interview mit einem Priester, als er ihn gefragt hat warum er denn Priester geworden sei:
Antwort: " Ja, das liegt bei uns in der Familie. Mein Großvater war Priester, mein Vater war Priester........!"

Letztens hatten wir ja den Zirkus in Wattenscheid. Einer der Zirkusartisten kam dann in die Kirche zur Beichte: "Herr Prälat, ich habe gesündigt. Ich habe meinem Kollegen Rhizinusöl in den Kaffee geschüttet, damit er nicht auftreten kann und mir die Show stiehlt." "Was sind sie denn von Beruf?" "Bodenakrobat." "Was macht denn ein Bodenakrobat so?" "Dieses kann man schlecht erklären. Ich zeig es Ihnen mal." Er geht aus dem Beichtstuhl, macht eine Radwende, einen Flic Flac und einen doppelten Salto rückwärts. Darauf Oma Meier zu Oma Müller: " Man ist der Prälat heute komisch drauf mir seinen Bußverordnungen und das, wo ich doch so eine alte Unterhose anhabe."

Letzte Woche, da war ich gar nicht da. Da war ich bei einem Konzil. Bei einem Konzil treffen sich die höchsten Geistlichkeiten der ganzen Welt. Na da haben wir da oben alle Hände voll zu tun. Alles was nicht niet- und nagelfest ist wir abgeordert. Ist Euch überhaupt klar, dass dann kein Schutzengel in Eurer Nähe ist. Und dann, so viele Priester auf einen Haufen. Kann schon interessant sein. Beim letzten Konzil haben sich zwei Priester unterhalten: Fragt der eine:
Ob diesmal die Zölibatsbestimmungen geändert werden?"
"Kaum", meint der andere. "Und wenn,, dann werden sie sich mit den Ausführungsbestimmungen so lange rumschlagen, dass wir nicht mehr davon haben - höchstens unsere Kinder.

Zwischendurch gehen die ganzen Geistlichkeiten ja auch mal spazieren um ein wenig frische Luft zu schnappen. Da sehen doch drei von ihnen einen schönen See und gehen nur im Adamskostüm dort schwimmen. Als dann eine Frauenwandergruppe vorbeikommt, schnappen sie sich ihre Kleider und halten sie schnell vor ihre Lenden, nur einer verdeckt damit sein Gesicht und rennt den anderen hinterher. " Sag, mal," fragt einer der Geschlünsverdecker. " Warum verdeckst Du Dein Gesicht?" Da sagt der: "Tja, ich weiß ja nicht wie das bei Euch ist, aber mich erkennt man gemeinhin am Gesicht!"

Während einer der vielen Messen überkommt den diensthabenden Priester ein allzu menschliches Bedürfnis und er rennt kurz vor der Wandlung schnell zur Toilette und damit es ein wenig schneller geht, wäscht er sich einfach nicht die Hände. Nach der Messe fragt ihn ein Bauer: "Sagn se mal, die Hostie ist doch der Leib Christi?" "Ja mein Sohn." "Kann ich dann beim nächsten Mal ein anderes Stück als den Hintern bekommen?"

Nach dem Konzil war ich dann wieder in Wattenscheid und was soll ich Euch sagen. Mein erster richtiger Einsatz als Schutzengel. Zwei Kolpingschwestern gehen abends im Stadtpark spazieren und werden plötzlich von einem Mann verfolgt. Habe ihnen eingeflüstert, sie sollen sich trennen damit einer Hilfe holen kann. Da ist er dann nur noch hinter der einen hergelaufen. Aber die war schon schneller hinter der anderen im Kolpinghaus,bevor diese nur Piep sagen konnte. Da hat diese dann gefragt: "Und, was ist noch passiert?" "Ja, er ist weiter hinter mir hergelaufen." "Und dann?" "Ja, er hat mich auch eingeholt." "Und dann?" " Na, da hab ich meinen Rock hochgehoben." "Uff, und dann?" "Na, da hat er seine Hose runtergelassen." "Mein Gott, und dann?" " Na, dann bin ich gerannt wie der Teufel, eine Frau mit dem Rock in der Hand rennt schneller als ein Debb mit der Hose auf den Knöcheln."

Ich sagīs doch ein chaotischer Haufen diese Kolpingfamilie. Da kann man seine Augen nicht offen genug halten. Na, da beneide ich doch den Benedikt. Da sagt die Kolpingfamilie doch sie wollen nach einem solidarischem Miteinander handeln. Aber wehe, wenn die sich in die Wolle kriegen. Da sagt doch der Chef vom Ganzen seinem Stellvertreter:" Sag mal , in dem Mantel siehst du wie ein Kameltreiber aus."Da antwortet doch sein Stellvertreter: "Das kann schon sein, aber damit es auch ganz echt wirkt, solltest du vor mir hergehen."

Die Propsteikirche hier kann ja auch besichtigt werden, na und ab und zu kommen auch mal Schulklassen. Der alte Herr Propst hat sich vor langer Zeit ja schon beschwert, dass die Jugendlichen kein Interesse an der Religion haben. Jedenfalls hat er bei einer Führung einen Gymnasiasten nach den vier Evangelisten gefragt. Als Antwort kam nur Josef und Nepomuk. Der Propst war vollkommen entsetzt. Ich meine ja, er soll froh sein, dass der Typ wenigstens zwei gewusst hat.

So, jetzt hab ich aber keine Zeit mehr. Bekomme gerade ein Signal von oben, dass ich meinem Job nachzugehen habe.

Helau


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